Karl Nolle, MdL

DNN, 30.05.2001

Spitzensozis Wolgast spricht schon lange nicht mehr für SPD

Dezernent hatte Roßberg als Oberbürgermeister abgelehnt
 
DRESDEN. Rolf Wolgast (SPD), Bürgermeister für Wirtschaft und Verkehr, ist bei seinen Par-teifreunden in die Kritik geraten. Er hatte sich beim Beginn der Bauarbeiten an der Flügelwegbrücke gegen den OB-Kandidaten Ingolf Roßberg ausgesprochen, den die Sozialdemokraten mit anderen Parteien unterstützen.

„Er spricht schon lange nicht mehr für die Dresdner SPD", heißt es in einem von Unterbezirkschefin Marlies Volkmer, Stadtausschusschef Rene Vits, Stadtratfraktionschef Andreas Herrmann und Juso-Chefin Sabine Friedel unterzeichneten Brief. Bei der SPD-internen Kandidatendiskussion um Roßberg habe er „keinerlei Versuch unternommen, an diesem politischen Meinungsbildungsprozess teilzunehmen." Er schrecke nicht vor der Verbreitung von Unwahrheiten zurück. Die SPD spricht von „Eitelkeiten eines scheidenden Dezernenten"

Wolgast steht mit 66 Jahren kurz vor der Rente, seine Amtszeit läuft im September aus. Er ist seit April 1991 Wirtschaftsdezernent in Dresden. Nach der Kommunalwahl 1999 übertrug ihm Oberbürgermeister Herbert Wagner (CDU) zusätzlich das Verkehrsressort. Bis 1994 saß er in der Bürgermeisterriege mit Roßberg zusammen, der damals Stadtentwicklungsdezernent war. Gestern war keine Stellungnahme von ihm zu der Angelegenheit zu erhalten.

In den vergangenen Monaten hatte Wolgast zusehends Lob aus dem christdemokratischen Lager erhalten. Die Grünen-Fraktion machte ihn gestern für erkennbar nicht genehmigungsfähige Planungen für die Vogelwiese und die Königsbrücker Straße verantwortlich.
(sta)

Karl Nolle im Webseitentest
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