Karl Nolle, MdL

Dresdner Morgenpost, 12.06.2001

Wo Wagner verloren & Roßberg gewonnen hat

So wählten die Dresdner
 
DRESDEN. Dresdens traurige Mehrheit: die Nichtwähler 200 769 Wahlberechtigte blieben am Sonntag den Wahlurnen fern, nur 48 Prozent gingen wählen. Absoluter Minusrekord. Schock für die CDU: Ingolf Roßberg gewinnt die ganze City. Die Morgenpost hat das OB-Wahl-Ergebnisgenau unter die Lupe genommen.

„Seit der Wende war die Wahlbeteiligung in Dresden noch nie so niedrig. Erstmals liegt sie unter 50 Prozent", sagt Wahlleiter Wolf-Dieter Müller. Die Schlusslichter sind Friedrichstadt und Pieschen: Hier gingen gerade mal 33 und 35 Prozent zur Wahl. In Loschwitz herrschte dafür Gedränge in den Wahllokalen: Der Stadtteil ist mit 58 Prozent die Nummer 1.

Ingolf Roßberg hat seine 47 Prozent vor allem in der Innenstadt gewonnen. Er holte in der Neustadt und Altstadt die absolute Mehrheit. Insgesamt schaffte der Kandidat der Initiative „OB für Dresden" die Hürde „50 Prozent" in 13 Stadtteilen. Herbert Wagner (CDU) gelang dies nur sechs Mal.

Auffällig: In den Stadtteilen, wo es in den letzten Monaten heftige Probleme gab, hat Wagner verloren. Beispiel: Elbhang: Erst wehrten sich die Bürger heftig gegen die Schließung der Grundschule in Niederpoyritz, dann konnte das Elbhangfest erst in letzter Minute gerettet werden. Die Quittung: Roßberg holte dort über 50 Prozent. Beispiel Johannstadt: Das Plattenwerk ist trotz des Versprechens von Wagner nicht vollständig geräumt. Die Quittung: nur 38 Prozent für ihn. Wagners Top-Stadtteil ist Weixdorf mit 57 Prozent. Wagners größter Flop: die Äußere Neustadt mit 22 Prozent. Roßberg holte dort 63 Prozent.

Friederike Beier holte ihr bestes Ergebnis mit 13 Prozent ebenfalls in der Äußeren Neustadt. Aber ihre Wähler verteilen sich überraschend gleichmäßig über Dresden. Frau Beier liegt in jedem Stadtteil zwischen sechs und zehn Prozent. Ronald Galle (BüSo) schaffte es nirgends über 2 Prozent.
(Kai Schulz)

Karl Nolle im Webseitentest
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