DNN, 14.11.2000
Wahlkampf nach Verlegerart
Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.
Dresden.
Karl Nolle ist das, was man im Schwäbischen einen G´schaftlhuber nennt: einer, der überall mitmischt, als Drucker, als Verleger, als SPD-Politiker im Landtag und als designierter OB-Kandidat.
Neuester Clou: Alles zu vermischen. Nolle hat ein neues Buch herausgegeben, „Oochnbligg“, 210 Seiten mit Schwarzweißfotos bekannter Dresdner von Lutz Papstein und jeweils einem Zitat der Porträtierten. Ein Nachschlagewerk – und ein Stück Wahlkampf nach Verlegerart.
Denn wo taucht Nolle selbst in der alphabetisch ungeordneten Reihe auf, uneitel wie er ist? In der Mitte des Buches, neben Oberbürgermeister Herbert Wagner, seinem Konkurrenten von der CDU. Der geht wie andere vor ihm auf Träume ein. „Nichts gegen schöne Träume“, meint Nolle dazu, „aber...“. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.