Sächsische Zeitung, 12.01.2001
Peinlich
Opposition bescherte zweiten virtuellen Kandidaten
DRESDEN. Die Opposition hat Dresden nach Wolfgang Berghofer einen zweiten virtuellen Kandidaten beschert. Für 24 Stunden geisterte noch einmal der einstige gemeinsame Traumkandidat Jörg Stüdemann durch die politischen Sphären. Wie ein Heilsbringer wurde der ehemalige Kulturbürgermeister schon überschwenglich mit Jubel bedacht. Dabei hatte Stüdemann, der seit rund vier Monaten in Dortmund erfolgreich als Kulturdezernent arbeitet, bereits am Sonnabend versichert, eine Kandidatur in Dresden komme für ihn nicht in Frage. Offenbar hatte ein späteres Rundfunk-Interview Stüdemanns, in dem er sich nicht deutlich genug geäußert hatte, für die Aufregung gesorgt. Für die Opposition ist das Ganze trotzdem peinlich. Es ist erneut offenbar geworden, wie verzweifelt ihre Lage ohne gemeinsamen Kandidaten für die OB-Wahl ist.
(Markus Lesch)