Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 04.02.2003

Untersuchung startet in seltener Harmonie

Opposition muss erneut Minderheitenrechte nutzen
 
DRESDEN. Die Arbeit des Landtags-Untersuchungsausschusses um angebliche Wahlkampffinanzierung der Staatsregierung über die Sachsenring AG begann gestern mit seltener Einmütigkeit: Nach knapp 90-minütiger Sitzung hatte man sich einstimmig auf die Verfahrensregeln geeinigt.

Diese bleiben im Wesentlichen die selben wie im Paunsdorf-Untersuchungsausschuss um die Verbindungen des Ex-Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf (CDU) zu dem Unternehmer Heinz Barth. SPD-Obmann Karl Nolle konnte sich trotz PDS-Unterstützung nicht mit einem Antrag durchsetzen, Zeugen angelehnt an die Mehrheitsverhältnisse im Landtag laden zu lassen. Die Opposition kann gegen die CDU-Mehrheit eine Zeugenbefragung wieder nur mit ihrem Minderheitenrecht durchsetzen. Dazu braucht es drei Unterschriften. Somit benötigt SPD-Obmann Nolle als einziger Vertreter seiner Fraktion für seine Anträge die Unterstützung der PDS.

Vor diesem Hintergrund dürfte der SPD-Abgeordnete einen Antrag zurückgezogen haben, die Fragezeit der Ausschussmitglieder auf eine Stunde zu begrenzen: Das war ein offener Affront gegen den Ausschussvorsitzenden André Hahn (PDS), der im Paunsdorf-Ausschuss durch seine ausschweifenden Fragestellungen aufgefallen war.

Zudem einigte sich der neue Ausschuss darauf, seine Akten künftig zu kennzeichnen, um eine Verbreitung zu verhindern.
Von Andreas Novak

Karl Nolle im Webseitentest
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