So richtig geknallt im Portemonnaie hat es aber erst durch den Erdgas-Deal. Doch leider erinnert man sich bei Erdgas daran, dass man Namenssponsor für die Arena in Leipzig werden wollte, aber nicht zum Zuge kam. Also rief man in Riesa an und schloss den Vertrag über die 2,5 Millionen Euro ab. Ein Geschäft, für das weit und breit niemand Provision bekommt. Außer in Riesa. Als das alles ruchbar wurde und gar ein Riesaer Christdemokrat von "Liebeslohn per Provision" sprach, wurde es auch dem Ministerpräsidenten zu viel. Nach Sozialministerin Christine Weber daran gewöhnt, korrupte Mitarbeiter am Kabinettstisch zu haben, ließ er Köhler fallen. Aber als Staatssekretär fällt es sich weich. Lebenslang, so recherchierte die Freie Presse, erhält Köhler als beurlaubter Staatssekretär nun Geld aus der Landeskasse. Überprüfungen der Vorgänge um Köhler durch das Regierungspräsidium kamen zu dem Schluß, das alles korrekt gelaufen sei. So ist das eben, wenn ein Parteifreund über einen anderen Parteifreund befindet.
Doch die Geschichte geht noch weiter. Köhler war inzwischen wieder untergekommen. In Hannover leitete er die Preussag Arena. Unklar blieb, welchen Vertrag seine Frau in Hannover bekommen hat …Doch das ist inzwischen gar nicht mehr so wichtig. Denn Köhler hat einen neuen Coup gelandet. Nicht einmal 100 Tage nach seinem Rauswurf als Olympia-Staatssekretär zog er sein politisches Comeback durch.
Es war ein ruhiger Tag im Januar, als Riesas CDU den Landtagskandidaten nominieren wollte. Heiner Sandig, Ausländerbeauftragter der Staatsregierung, sollte zum vierten Mal den Wahlkreis für die CDU gewinnen. Was verwunderte: Viele kamen zur Aufstellung, die man nicht erwartet hatte. Bis der kam, den keiner erwartet hatte: Wolfram Köhler. Er hatte seine Getreuen um sich versammelt, ließ sich aufstellen und wurde nominiert.