Ohne die Akten der Staatsanwaltschaft zu kennen, stoppt Justizminister Heitmann das Verfahren. In der Begründung führt das Justizministerium an, "dass die Einleitung eines förmlichen Ermittlungsverfahrens gegen einen prominenten Politiker nahezu notwendig an die Öffentlichkeit dringt und diesen unabhängig vom Ausgang des Ermittlungsverfahrens in jedem Fall belastet". Bei jedem Normalbürger hätte es in diesem Fall Ermittlungen gegeben und diese hätten auch zur Entlastung führen können. Warum wurde stattdessen nur "vorermittelt" ?
Die Öffentlichkeit nahm nur wahr, dass man, wohl um Eggert zu schützen, die Staatsanwaltschaft an die Kandare genommen habe - doch dies ist sicher nur eine verkürzte Sichtweise.
Zum Zeitpunkt der ersten vagen Hinweise waren auch die personellen Vorbereitungen für den Landesparteitag der sächsischen CDU im Oktober 1997 im vollen Gang. Eine Unbekannte auf der Rechnung der Akteure um den blassen Landesvorsitzenden Fritz Hähle war allerdings die Person Heinz Eggert, bisher "nur" oder noch (?) stellvertretender Landesvorsitzender.
Trotz seines Rücktrittes als Innenminister 1995 erfreute er sich bei Bevölkerung und in der Partei einer ungeheuren Popularität. Man erwartete bzw. befürchtete wohl parteiintern sein politisches Comeback.
Da kann doch die Kenntnis von noch nicht näher geklärten Vorwürfen nur dem Recht sein, der hofft verhindern zu können, was dem eigenen Macht- und Führungsanspruch zu schaden droht.