Damit wären Mieteinkünfte auf Jahre gesichert - garniert mit einem Sahnehäubchen in Form einer ordentlichen Rendite. Mit anderen Worten: Das unternehmerische Risiko sollte komplett auf das Land und seine Steuerzahler übergehen.
Was danach geschah, ähnelt einer Schmierenkomödie. Die Dresdner Landesregierung versucht mit allen Mitteln, eine stattliche Anzahl von Behörden aus dem Raum Leipzig in das geplante Behördenzentrum in Paunsdorf zu bewegen. Dies geschieht mit großem Nachdruck und gegen erheblichen Widerstand der Behörden selbst, für die der Umzug an den Leipziger Stadtrand teilweise mit großen Nachteilen verbunden ist. So sind die Unterbringungsmöglichkeiten in Paunsdorf für das Sondereinsatzkommando der Polizei alles andere als adäquat. Letztendlich jedoch gelingt es der Landesregierung ausreichend Behörden und damit Quadratmeter für den Bürokomplex zusammen zu bekommen.
Nun beginnt der nächste Akt: die Verhandlungen über die Unterbringungskosten. Diese gestalten sich sehr schwierig. Statt einer Ausschreibung für die Unterbringung der Behörden verhandelt der Freistaat nämlich nur mit einem Anbieter - Heinz Barth. Und das, obwohl sich der übersättigte Büroflächen-Markt bereits 1993 abzeichnete. Durch die enge Liaison Barths mit dem Ministerpräsidenten verhandelt der Freistaat am Ende de facto mit sich selbst. Das Ergebnis war ein Vertrag auf Kosten der Steuerzahler.
In den Verhandlungen erwies sich Heinz Barth als ausgesprochen störrisch. In einem Brief an Kurt Biedenkopf machte er im Juni 1993 seinem Unmut Luft. In diesem Brief umriss er seinen Verhandlungsspielraum. Und was tat der Ministerpräsident?