Ohne Gutachten und finanziert durch die örtliche Sparkasse. Für ein Gebäude, das der Freund für schlappe 420.000 DM von (214.745 Euro) der Treuhand erworben und kaum darin investiert hatte. Ohne Wissen und ohne Genehmigung des Stadtrates und der Kommunalaufsicht schloss Baumann als Oberbürgermeister mit der ZESEC im Februar 1999 einen Pachtvertrag über 25 Jahre ab und zahlte inzwischen über 350.000 Euro Pacht aus städtischen Haushaltsmitteln, obwohl zu keinem Zeitpunkt ein verpachtungsfähiger Zustand erreicht war und der Stadtkämmerer dagegen Sturm läuft. Bevor für die ZESEC am 3.6.03 Insolvenz eröffnet wurde, beschlagnahmte die Sparkasse die Stadthallenruine zur Sicherung ihrer Kaufpreisforderungen, für die sie nur Zinsen und keinen Cent Tilgung gesehen hat. OB Baumann hatte noch im April 2002 beide Geschäftsführer der ZESEC entlastet, ohne Vorliegen einer Jahresrechnung.

Im Insolvenzvermögen der ZESEC sollen sich zwei Darlehensforderungen über zusammen 112.000 DM (57.264 Euro) incl. Zinsen befinden, die Baumann sich selbst als Präsident des Zschopauer Fußballclubs verschafft haben soll sowie ein dubioses Darlehen an die BHW Chemnitz hinter dem sich möglicherweise sein Fußballfreund Klemm verbirgt. Wer an die Werthaltigkeit dieser Darlehen glaubt, wartet am 24. Dezember auch auf den Weihnachtsmann.

Doch was soll man eigentlich von einem sächsischen Amtsträger erwarten, der ebenso wie seine Ehefrau gleich mehrfach mit Lohnpfändungen überzogen wird, weil er sich ständig einbildet, er hätte mehr als er hat. Ist er schon für 10 Euro korruptionsgefährdet? Da ergeben sich zwangsläufig eine Reihe von Fragen zum Stadtoberhaupt einer für seine Motorräder weltberühmten Stadt.